Was tut die europäische Zivilgesellschaft?
Die Verantwortung für die Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen wollen immer mehr Bürger*innen in Deutschland nicht mehr mittragen.
In Köln hat sich der Verein „Kölner Spendenkonvoi e.V.“ gegründet, der jeden Winter mit gesammelten Spenden die Flüchtlingslager an der bosnisch-kroatischen Grenze anfährt, um wenigstens die nötigste humanitäre Hilfe zu leisten. Der Verein hat im Januar 2021 einen Offenen Brief an den Bundesinnenminister Horst Seehofer verfasst mit dem Titel „Evakuierung des Flüchtlingslagers Lipa in Bosnien und Herzegowina“. (https://koelner-spendenkonvoi.de/offner-brief-an-minister-seehofer/)
Mehr als 80 Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Politik haben im September 2021 die „Kölner Erklärung für eine Politik der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit“ unterzeichnet. (https://www.grundrechtekomitee.de/details/koelner-erklaerung-fuer-eine-politik-der-gerechtigkeit-und-der-menschlichkeit)
Initiiert wurde sie vom Regisseur Milo Rau zusammen mit ‚Leave NoOneBehind‘, Sea-Watch’ u.a. Zusammen mit dem Schauspiel Köln fand zu diesem Thema eine „School of Resistance“ statt.
232 deutsche Städte haben sich mittlerweile aufgrund einer kommunalpolitischen Entscheidung dem Bündnis „Sichere Häfen“ angeschlossen. Sie weisen dezidiert darauf hin, dass ihre Kommune genügend Unterbringungsmöglichkeiten hat und dass die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung vorhanden sei. Auch die Stadt Köln gehört diesem Bündnis an.
Die evangelische Kirche im Rheinland hat am 12.02.2021 einen Appell an die NRW-Landesregierung veröffentlicht. In diesem Appell wird für ein Landesaufnahmeprogramm für 2.000 Schutzsuchende geworben. Die evangelische Kirche ist überzeugt, dass die Gemeinden und diakonischen Werke bereit seien, die Aufnahme und Integration der Geflüchteten zu unterstützen.
Wegweisende Vorbilder für einen konstruktiven Umgang mit Geflüchteten auf städtischer Ebene finden sich auf der Plattform „Moving Cities“. Hier werden Best-Practice-Beispiele aus verschiedenen europäischen Städten vorgestellt. Mit dabei sind z.B. Barcelona, Amsterdam, Gent, Montreuil u.v.m.: https://moving-cities.eu
Weiterführende Informationen
auf der Internetseite
sowie durch andere Organisationen, die zu dem Thema arbeiten
Aktionsmöglichkeiten
- Beteilige dich an der Aktion „Anklage gegen die El Hiblu 3 fallen lassen“ https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/anklagen-gegen-die-el-hiblu-3-fallen-lassen
- Schreibe einen persönlichen Brief an Abgeordnete des Europäischen Parlaments https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen_Abgeordneten_zum_EU-Parlament_%282019%E2%80%932024%29
- Beteilige dich bei aktion.proasyl.de an der Petition „Nein zu einem Europa der Haft und Flüchtlingslager“ https://aktion.proasyl.de/newpact/
- Nimm an Aktionen der Seebrücke teil
- Werde Mitglied einer der genannten NGOs
(Wir von der Asylgruppe Amnesty Internationals in Köln bieten Beratung für Flüchtlinge an und organisieren politische Aktionen. Du bist jederzeit herzlich willkommen, bei uns mitzumachen!)
- Sprich in deinem Freundes- und Bekanntenkreis über dieses Thema